DER PROZESS. Eine Karl-May-Geschichte

Ich war auf meinem Weg zurück in die Heimat in einem kleinen Nest angelangt, welches den ehrwürdigen Namen "Niederissigheim" trug, und welches auf mich wie auch auf meinen treuen Begleiter Sam einen durchaus einladenden Eindruck machte. Die Sonne senkte sich gerade dem Westen zu, und so beschlossen wir, die Nacht in dieser recht einladend anmutenden Örtlichkeit zu verbringen.

Drei Bauernburschen, die am Rande eines Feldweges in die sinnvolle Beschäftigung vertieft waren, sich wechselseitig einen alten Wurzelknollen mit dem Fuße zuzukicken, befragten wir nach einer passablen Herberge. Wir bekamen von einem der drei, der uns mit verschmitztem und bäuerlich wettergegerbten Gesicht ansah, eine für die hiesigen ländlichen Verhältnisse wohl als höflich einzustufende Antwort, die uns darüber hinaus neugierig machen musste.

"Die beste Herberge am Platz ist das ’Zur Stadt Hanau’, mein Herr. Das muss euch aber natürlich noch nichts bedeuten, da es ja auch die einzige Herberge weit und breit ist. Werdet aber jedenfalls dort zwei deftige Abendessen und zwei feste Matratzen bekommen, sofern ihr so ehrlich zu zahlen gewillt seid, wie es unter deutschen Leuten der Brauch ist."

Er dachte noch kurz nach und fügte hinzu: "Habt jedoch ein bisschen Geduld mit den Leuten dort. In der Gaststube hält nämlich am heutigen Abend der Dorfschulze wieder einmal seinen Gerichtstag. Und nach einem solchen Ereignis geht es dann für gewöhnlich immer noch recht lange bis in die Nacht hinein, mit dem Biertrinken wie mit dem Maulaffenfeilhalten!"

Mein alter Sam antwortete: "Will heißen, in eurem Dorf mangelt es also weder an Gastfreundlichkeit noch an Gerichtsbarkeit, wie unter ehrbaren Leuten üblich. Das lobe ich mir. Und worum geht es denn bei der Gerichtsverhandlung genau, wenn ich mich nicht irre?"

Die Leser meiner früheren Reiseerzählungen werden in meinem Begleiter den alten Sam Hawkens wiedererkennen (1), welcher mit mir allerdings derzeit unter seinem richtigen Namen Samuel Falke in unserer guten alten deutschen Heimat unterwegs war. Für unsere weite Reise über den Ozean, heraus aus den geliebten nordamerikanischen Savannen und Prairien des ewigen Westens, hinüber in das geliebte alte Europa, hatte mein alter Sam seinen Jagdrock gegen einen festen Reiseanzug aus englischem Tweed eingetauscht, was ihn für seine Verhältnisse recht mondän aussehen liess. Von dem alten Westmann mit der abgenutzten Lederkleidung, der er ja eigentlich war, konnte man augenblicklich nicht viel an ihm bemerken.

Auf drei Dinge hatte mein alter Sam jedoch auch für diese weite Reise unter keinen Umständen verzichten wollen: es war dies zum einen seine Pfeife, die eher wie ein zerkauter Holzstummel aussah und in der für gewöhnlich ein Kraut zur Verbrennung kam, das die Mücken auf 40 Fuß im Umkreis zu vertreiben in der Lage war. Dann auf seine Perücke, die stets seinen einst von Indianern skalpierten Schädel zu bedecken pflegte, und die eigens für die Reise ins alte Europa einer gründlichen Wäsche samt Frisur unterzogen worden war. Und natürlich auf seinen alten Schießprügel, welchen er zärtlich mit "Liddy" zu titulieren pflegte, und der für gewöhnlich für ein knorriges Aststück gehalten wurde. In den Händen des alten Sam gab seine "Liddy" allerdings ein gar treffsicheres Gewehr ab, das uns schon aus so mancher aussichtslosen Lage herausgehauen hatte.

Einer der Bauernburschen antwortete nun meinem Sam: "Haben wieder mal zwei Oberissigheimer Spitzbuben eingefangen, die sich an unser Eigentum heranmachen wollten. Sind beim Spionieren erwischt worden. Haben sich zu dumm angestellt dabei, die Halunken. Ein paar Riemen waren da schnell zur Hand, und also hat man sie rasch zusammengebunden und ins 'Stadt Hanau' hineingeschafft. Heute abend ist Gerichtsverhandlung."

Das klang allerdings stark. Hier sollte also wohl ein Prozess gehalten werden, so ganz nach der Art des Wilden Westens. Das Schauspiel wollten wir uns natürlich ansehen, zumal die Sache uns zweifelhaft ankam. So lenkten wir unsere Pferde in das schöne Niederissigheim hinein.

Im "Zur Stadt Hanau" angelangt, handelten wir mit dem Gastwirt einen ordentlichen Preis aus, quartierten uns ein und fanden in der Tat recht passable Nachtlager vor. Als wir am Abend dann den Gastraum betraten, staunten wir allerdings nicht schlecht über den Andrang, der hier herrschte: Dort hatten sich inzwischen die Männer des Dorfes versammelt, und mitten im Raum lagen zwei männliche Gestalten, zwei noch recht junge Kerle, fest verschnürt auf dem Boden.

"Zounds!" - raunte mir der alte Sam zu. "Schätze, die Lage hier ist ernster als gedacht. Werden uns die saubere Gerichtsbarkeit jetzt aus der Nähe besehen und überprüfen müssen, ob in diesem Nest der Stecken nicht am Ende ganz und gar verkehrt herum den Fluss hinabschwimmt (2), nicht wahr, Ihr altes Greenhorn, wenn ich mich nicht irre. Hihihihi!"

Es war in der Tat seltsam, dass hier ganz ohne jede schutzpolizeiliche Anwesenheit zwei Gefangene festgehalten wurden. Das ließ auf eigenartige Sitten schließen, und so musste es uns geraten sein, wachsam zu bleiben. Wir ließen uns an einem der wenigen noch freien, grob gezimmerten Holztische nieder und bekamen sogleich ein gutes Bier der Marke "Nikolay" serviert.

Am Tresen war uns schon beim Hereinkommen ein hühnenhafter Mann aufgefallen, der dort jedenfalls gegenüber den Umstehenden das große Wort zu führen schien, und der sich gerade eben zu den Anwesenden im Gastraum umdrehte und seinen Bierkrug hob. Jetzt konnten wir sehen, dass aus seinen Augen die Schläue und Wachtsamkeit eines Mannes blitzte, der jedenfalls gewohnt war, den Leuten stets dasjenige X für ein U vorzumachen, welches ihm am meisten Vorteil zu versprechen schien. Nachdem er aus seinem Krug noch einmal einen gewaltigen Schluck getan hatte, wischte er sich den Schaum vom Bart und sprach mit lauter, tiefer Stimme in das Gasthaus hinein:

"Es ist aus den Hütten der Oberissigheimer Bauern ein Gestank aufgestiegen, welcher bis in unsere Gemarkung geweht worden ist, und der die fleißigen Bürger von Niederissigheim beleidigt hat."

Bei diesen Worten hatten sich alle Köpfe dem Sprecher zugewendet, und man sah nun aufmerksam auf diesen Mann, bei dem es sich jedenfalls um den bereits erwähnten Dorfschulzen handeln musste. Offensichtlich war er gerade dabei, die angekündigte "Gerichtsverhandlung" ins Werk zu setzen.

Er ließ eine kurze Pause verstreichen und sprach dann weiter: "Zwei Oberissigheimer Spitzbuben haben es gewagt, unsere saubere Niederissigheimer Gemarkung zu betreten in der Absicht, Ungelegenheiten gegen unser Niederissigheim vorzubereiten!"

Nun ertönte ringsum ein deutlich vernehmbares "Uff! Uff! Uff! Uff! Uff!" aus allen Kehlen. Ich sah erstaunt zu Sam herüber. War das möglich? Hatte ich mich verhört? Sam schaute jedenfalls ebenso ungläubig drein, wie auch ich ihm in diesem Moment erschienen sein musste. Die zustimmenden Laute glichen doch wohl in Klang und Ton den Rufen der Prairieindianer, wie gerade wir alten Westleute sie schon tausendmal vernommen hatten, ob am Ufer des Pecos aus den Kehlen hunderter Apatschen oder auch aus Komantschen-, Ogellallah- oder Kiowa-Mund. Der Ausdruck "Uff!" bedeutete bei den Indianern so viel wie "Jawohl!" und "Basta!", und er war mir jedenfalls noch nie und niemals in meinem eigenen Heimatlande begegnet, so viel war sicher.

Der Dorfschulze sprach weiter: "Die Oberissigheimer Hundemeute, zu der die beiden hier vor uns liegenden Schurken jedenfalls gehören, hat im vergangenen Herbst mehrmals des Nachts auf unseren Kartoffeläckern die Erdfrüchte gestohlen und sich dabei so rücksichtslos gebärdet wie die Schwarzkittel. Ist es so?" – "Uff! Uff! Uff! Uff! Uff!" ertönte es wiederum zustimmend von ringsumher. Es bestand nun kein Zweifel mehr. Wir hatten uns nicht verhört. Diese braven Niederissigheimer Bauersleute mussten irgendwann in den Genuss meiner Reiseerzählungen aus dem Wilden Westen gekommen sein, soviel stand für mich fest. Und Sam raunte halblaut zu mir herüber: "Bounce! - Gibt wohl im schönen Deutschland mehr Leser eurer Greenhorn-Bücher, als Ihr es je habt vermuten können da drüben im Westen, wenn ich mich nicht irre! Hihihihi!"

Der Dorfschulze aber fuhr fort: "Und haben nicht solche Schlammbauernbuben, wie sie aus den Oberissigheimer Hütten stammen, bei der letzten Kerb zu Bruchköbel versucht, mit Mädels aus Niederissigheim anzubandeln? Ist es so?" - "Uff! Uff! Uff! Uff! Uff!" – die Rufe klangen jetzt energischer, ungehaltener. Einer der auf dem Boden liegenden Gefangenen drehte nun den Kopf so gut es ging in die Richtung des Dorfschulzen und rief: "’s stimmt gar net, Herr, `s war grad genau umgekehrt!"

"Schweig, Hund!" herrschte ihn der Dorfschulze an. "Die Bürger von Niederissigheim sind es nicht gewohnt, dass der Dorfköter kläfft, wenn sie tagen! Du redest nur dann, wenn du gefragt wirst, verstanden!" – Die Anwesenden verfielen erneut in ein zustimmendes, energisches "Uff! Uff! Uff! Uff! Uff!", und ich blickte sorgenvoll zu Sam herüber.

Der Dorfschulze sprach erneut: "Wiewohl wir Männer hier jedes Recht der Welt hätten, Halunken wie euch sofort teeren und federn zu lassen, ohne noch lange zu warten, und euch dann die Straße hinauf dorthin zu jagen, wo ihr herkommt, nämlich zurück in eure Oberissigheimer Ställe, so soll doch Gelegenheit zur Widerrede gewährt sein. Hat jemand hier einen Vorschlag, was mit diesen beiden Stromern geschehen soll?"

Die angebliche "Widerrede" sollte also wohl darin bestehen, dass irgendeiner aus der durch Bier und wüste Rede aufgeheizten Zuhörerschar einen Vorschlag für eine möglichst unterhaltsame Bestrafung der beiden Delinquenten machen sollte, deren sie betreffende "Anklage" mir allerdings zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht einmal eindeutig beschrieben schien, und denen noch nicht einmal eine Rede zur eigenen Verteidigung erlaubt sein sollte.

Ich konnte nun nicht mehr länger zögern, denn hier musste eingegriffen werden, und so erhob ich das Wort:

"Werter Herr Dorfschulze, obwohl wir nur durchreisende Fremdlinge sind, so möchten wir zur Klärung des Streitfalles doch einen Vorschlag machen."

Aus unserer Richtung hatte der Mann wahrscheinlich am allerwenigsten eine Reaktion erwartet, und so konnte er, nachdem er eine kurze Pause des Nachdenkens hatte verstreichen lassen, nur antworten: "So redet! Aber sagt uns erst, wer Ihr seid und woher Ihr kommt!"

"Mein Begleiter und meine Wenigkeit kommen ein wenig von Amerika herüber!" antwortete ich.- "So, aus Amerika! Das ist toll! Und wo wollt ihr hin?" – "Ein bisschen ins Sachsenland hinauf!" erwiderte ich wahrheitsgemäß. - "Von Amerika herüber und ins Sachsenland hinauf! Und danach wohl am Ende noch ein wenig hinüber zu den Chinesern und Mongolen?" höhnte der Dorfschulze und sah sich beifallheischend um. "Und das sollen wir euch glauben?"

"Was ihr glaubt oder nicht glaubt, das mag Eure Sache sein, mein Herr. Ich dachte, Ihr wolltet jedenfalls meinen Vorschlag hören." –

"So redet doch auch endlich, Mann!“, erwiderte er ungeduldig. Sam aber flüsterte mir zu: "Heigh=day!- Jetzt muss jedes Wort sitzen, Ihr Greenhorn! Werdet uns noch in den schlimmsten Schlamassel hineinreiten, wenn ich mich nicht irre!"

Ich antwortete nun dem Dorfschulzen: "Ich habe auf einer früheren Reise über die englische Insel gesehen, dass dort bei Streitigkeiten unter Nachbardörfern neuerdings ein Spiel ausgetragen wird, welches 'Fussball' genannt wird." – "Und was hat das mit uns zu tun, Ihr Weltreisender?" fragte der Schulze ungeduldig.

"So hört doch erst einmal weiter zu!" entgegnete ich. "Es ist dazu zu sagen, daß die Bürgermeister der beteiligten Orte bei diesem Spiel eine wichtige Rolle innehaben."

Mein geschickter Hinweis auf die Bürgermeister, die ja im Grunde seine Kollegen waren, schien ihn neugierig zu machen, und so sprach ich schnell weiter: "Die männliche Jugend der miteinander im Streit liegenden Dörfer findet sich im Falle einer Streitigkeit zusammen, und man bildet auf jeder Seite eine Mannschaft aus elf Leuten. Sodann begibt man sich auf einen großen freien Wiesenplatz etwa der Länge 300 Fuß und der Breite 150 Fuß. An den kurzen Enden dieses Platzes wird durch Stangen je ein Tor markiert. Jede Mannschaft bewacht nun ihr eigenes Tor und versucht, einen ledernen Ball in das Tor des Gegners zu treten. Den Ball dabei mit den Händen zu berühren, ist nicht erlaubt."

Der Dorfschulze sah mich mit stieren Augen an, nahm dann einen erneuten Schluck aus seinem Bierkrug, wischte sich den Schaum vom Bart, setzte das Glas ab und sagte: "Also anstatt sich gegenseitig in die Allerwertesten zu treten, trifft es dort den Ball! Das klingt wüst. Aber sagt uns: welche Art von Ball soll eine solche Behandlung aushalten?"

"Man näht ihn aus alten Lederschuhsohlen zusammen, und in das Innere steckt man eine gute Schweinsblase, die kräftig aufgepumpt wird!" erwiderte ich. "Die jungen Kerle mögen das Spiel sehr, in einigen Gegenden spielen schon mehrere Dörfer regelmäßig gegeneinander." Und ich fügte noch, mich dabei umsehend, hinzu: "Dabei herrscht gewöhnlich eine Stimmung wie zur Zeit der schönsten Kirchweih!"

Bei der letzten Erwähnung ging ein unüberhörbares, zustimmendes Raunen durch die Gaststube, das auch dem Dorfschulzen nicht entgehen konnte. Für das Feiern war man hier offensichtlich zu haben. Der Schulze fragte mich: "Was nun hat das mit unserem hier geführten Prozess gegen diese beiden Oberissigheimer Halunken zu tun?"

"Das will ich Euch sagen", entgegnete ich. „Ihr könntet die beiden Gefangenen in ihr Dorf zurückschicken und durch sie die Aufforderung an den dortigen Dorfschulzen überbringen lassen, daß man gemeinsam ein solches, wie von mir soeben beschriebenes Fußballspiel austrägt. Dem Sieger steht danach ein Wunsch an die Gegenseite frei! Den beiden Bürgermeistern kommt hierbei eine ganz außerordentlich wichtige Aufgabe zu. Sie bestimmen zunächst darüber, wer den Schiedsrichter des Spieles gibt. Dazu müssten die beiden allerdings den Mut haben, einander von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen und die Sache und natürlich den Preis, den der Verlierer zu zahlen hat, unter vier Augen auszuhandeln!"

Das saß. Der Dorfschulze konnte sich jedenfalls nicht die Blöße geben und etwa seine Furcht vor einem Aufeinandertreffen mit seinem Kollegen aus dem feindlichen Dorf eingestehen. Ein zustimmendes "Uff! Uff! Uff! Uff! Uff!" ringsum bekräftigte die Sache. Er trat also zu den beiden Gefangenen, versetze einem der beiden einen derben Tritt in die Seite und donnerte ihn an: "Hast Du auch richtig zugehört, du Schuft? Ihr werdet eurem Dorfschulzen ausrichten, dass ich ihn morgen Mittag auf der Gemarkungsgrenze erwarte, um das Nötige zu besprechen! Kommt er nicht, so ist er ein elender Feigling, über den jedenfalls in Zukunft jedes Niederissigheimer Kind lachen wird! Bindet die Kerle los!"

Mein treuer Sam war als erster mit seinem Bowiemesser zur Stelle. Die beiden Befreiten rappelten sich hoch und blickten Sam wie auch mich scheu und dankbar an, wobei sie ihre schmerzenden Handgelenke rieben. Dann verschwanden sie eilends zur Tür hinaus.

Wir sind am nächsten Morgen weitergereist und haben somit die weitere Entwicklung dieser Begebenheit nicht mehr verfolgen können. Viele Jahre später aber erzählte mir ein Freund von einem seltsamen Dorfe, in dem sich von Zeit zu Zeit ein Volksfest ereigne, zu dessen Anlass auch stets ein seltsamer Wettkampf gegen einen Nachbarort veranstaltet werde. Im Mittelpunkt stehe dabei der Kampf um einen ledernen Ball. Am Ende käme es meist zu wüsten Keilereien, an denen sich vor allem die männliche Jugend rege beteilige, die überhaupt an diesem allgemeinen Kräftemessen ihre Freude habe. Das weckte meine Erinnerung, und als ich meinen Bekannten darüber befragte, ob denn der Name des Ortes, von dem er da rede, etwa "Niederissigheim" laute, sagte er mir, dass er diesen Namen wohl nicht mehr genau erinnern könne, aber er klinge jedenfalls sehr ähnlich dem Gehörten.

(1) Siehe „Winnetou“ Bd. 1
(2) Trapperausdruck für: ob hier nicht etwas ganz und gar verkehrt läuft

Am Bärensee

Als Kind bin ich nicht gerne an den Bärensee gegangen. Erstens musste man ewig und drei Tage lang durch den Wald radeln, um überhaupt hinzukommen. Und zweitens traf man dort nie einen interessanten Menschen. Meine Freunde, meine Schulkameraden, die bevorzugten allesamt das leichter erreichbare Freibad bei uns im Ort.

Deshalb hab’ ich eigentlich auch keine Idee zum Bärensee. Meine Brüder und ich mussten bisweilen mit dorthin kommen, wenn Familienbaden angesagt war, am Sonntagnachmittag. Das bedeutete meistens Langeweile pur. Wir waren nämlich viel lieber auf eigene Faust unterwegs. „Pass auf, dass du keinen Sand auf die Decke trägst!“, viel mehr war normalerweise nicht, wenn die Alten dabei waren. Bestenfalls durften wir uns in dem kleinen Laden ein Fix-und-Foxi- Heft kaufen, um das wir uns anschließend stritten, und mit dem man sich wenigstens für eine halbe Stunde die Zeit vertrieben hat. Einfach öde. Die meisten Leute, die an den Bärensee kamen, waren sowieso nicht aus unserem Ort, weil der Bärensee ziemlich weit abseits liegt, und ungefähr 80 Prozent der Besucher waren darüber hinaus Amerikaner, in der Nähe stationierte Soldaten, und von all denen kannten wir nun mal keinen.

Aber halt.

Von wegen Amerikaner.

Einmal war ja doch was passiert.

Es hatte sich nämlich eines Sonntags die Nachricht verbreitet, dass im Bärensee ein Amerikaner ertrunken sei. Das eigentliche Ereignis hatte sich wahrscheinlich schon am Vortag oder in der Vorwoche begeben, aber unter uns Buben hielt sich mit einer wahrscheinlich aus der allgegenwärtigen Langeweile heraus geborenen Hartnäckigkeit das Gerücht, dass der Amerikaner immer noch nicht aufgefunden worden sei und also noch irgendwo da draußen im Wasser umher treibe (um es präziser zu formulieren - ich stellte mir dabei vor, daß er unter Wasser treibe).

Und wir entwickelten die Vermutung, dass man von offizieller Seite her bestrebt war, den Vorfall geheimzuhalten.

Jedes DLRG-Boot, das über den See fuhr, verdächtigten wir fortan, als verdeckte Patrouille unterwegs zu sein. Die DLRG’ler suchten nach unserer Ansicht immer noch den ganzen See nach dem ertrunkenen Amerikaner ab, ohne die Badegäste zu informieren. Man wollte wahrscheinlich ein allgemeines Aufsehen vermeiden. So jedenfalls unsere Theorie. Wahrscheinlich wollten sie verhindern, dass die Leute ihre Sachen packen und nach Hause gehen, weil niemand gerne beim Schwimmen einer Wasserleiche begegnen will. Die plötzlich vor ihm auftaucht und den bereits grün gefärbten Mund aufmacht. Vielleicht sollte auch kein Anlaß dafür gegeben werden, dass der gesamte Bärensee von der MP* abgeriegelt würde.

Und womöglich war der Amerikaner ja auch nicht einfach ertrunken, sondern ermordet worden? In dem Fall waren hier alle verdächtig, schlossen wir messerscharf. Endlich wäre also mal was los gewesen am Bärensee.

An diesem Tag vermied ich es, in den Bärensee hinauszuschwimmen. Ich blieb lieber im Nichtschwimmerbereich. Nicht mal mit der Luftmatratze überquerte ich mehr die Absperrleine. Das Problem mit dem braun-trüben Bärenseewasser ist nämlich schon immer gewesen, dass man dort nicht besonders gut in die Tiefe hinuntergucken kann. Jeden Moment hätte man also, wenn man im See schwamm, mit dem Fuß an einem unbestimmten Etwas entlangstreifen können, welches sich hernach als der ertrunkene Amerikaner hätte herausstellen können.

Und stocherten die DLRG-Leute dort hinten nicht gerade schon wieder im Wasser herum, immer noch auf der Suche nach der Wasserleiche, deren Existenz sie uns nicht eingestehen wollten?

Wir blieben also misstrauisch. Ich ließ mir von meinem jüngeren Bruder jede noch so kleine verdächtige Veränderung im Verhalten der DLRG-Leute berichten. Mal fuhren sie mit zwei Booten gleichzeitig raus, mal versammelten sie sich in auffälliger Weise an ihrem Bootssteg und diskutierten über irgendwas.

Sie benahmen sich verdächtig, kein Zweifel.

Wir beschlossen irgendwann, auf eigene Faust zu handeln, und begannen damit, entlang dem damals wild belassenen Ufer, welches an der dem DLRG-Haus gegenüberliegenden Seite des Bärensees verlief, unsere eigenen Nachforschungen anzustellen. Hier, wo Baumwurzeln und Sträucher in das Wasser ragten, hätte eine Wasserleiche angeschwemmt worden sein können. Und sie könnte dort sogar eine Zeitlang unentdeckt geblieben sein, so kalkulierten wir messerscharf.

Wir suchten also am Ufer herum. Wir stiegen zwischen toten Ästen und Gesträuch herum, stocherten mal hier, mal da im Wasser. Alles in allem: umsonst. Die mutmaßliche Wasserleiche konnten wir nicht entdecken.

Aber immerhin stießen wir irgendwann auf ein verdächtiges Päckchen. Auf einen Schuhkarton, der halb im Wasser lag und auffällig verschnürt war. Ordentlich, mehrfach kreuzweise, mit dicker Kordel fest verpackt.

Wer warf solch ein übertrieben verschnürtes Paket ins Wasser? Dieses Objekt mussten wir natürlich genauer in Augenschein nehmen.

Wir zerrten und schoben das tratschnasse und völlig durchweichte Paket mit langen Stecken aus dem Nass heraus und kratzten dann mit den Stöcken die durchnässte Pappe weg, so dass wir den Inhalt bald erkennen konnten. Das Objekt direkt mit den Händen anzufassen, trauten wir uns nicht, und ich war hernach auch froh, dass wir’s nicht gemacht haben, kann ich Ihnen sagen.

Als wir die Pappe entfernten, war zunächst etwas schwarzweißfarbenes, irgendwie weich Anmutendes zu erkennen. Und als wir die Hülle fast vollkommen auf- und weggerissen hatten, konnten wir endlich feststellen, dass es sich bei dem seltsamen Material um tierisches Fell handelte. In dem Kasten, den wir nun fast vollständig entfernt hatten, hatte sich, wie wir erkannten, eine tote Katze befunden, die nun schlaff und irgendwie verdreht zwischen den übriggebliebenen Schnüren vor uns lag.

Der Anblick widerte uns so an, dass wir das klägliche Bündel einfach liegen ließen und uns auf den Weg zurück zu unserem Lagerplatz machten.

Mein Bruder sprach auf unserem Rückweg das aus, worüber ich gerade begonnen hatte, nachzugrübeln: „Meinst du, die war schon tot, als die ins Wasser geworfen worden ist?“

„Klar war die schon tot!“ antwortete ich. Ein bisschen zu schnell, denn ich wollte mit ihm nicht darüber sprechen.

Irgendwie fand ich, dass mein kleiner Bruder für Gedanken über die Praktiken eines Tierquälers noch nicht alt genug war.

Warum einer ein Paket mit einer toten Katze darin so fest und akkurat verschnürt, die Frage habe ich noch eine ganze Weile mit mir herumgetragen. Ich meine, wie würden Sie denn eine tote Katze entsorgen? Ich vermute mal, dass Sie sich schon mal nicht die Mühe machen würden, sie ausgerechnet bis zum nächsten Badesee zu bringen. Wenn Sie sie schon loswerden wollten, dann gäbe es doch sicher andere, näherliegende Möglichkeiten, als ausgerechnet einen Badesee, oder? Und wahrscheinlich würde es auch keinen Grund dafür geben, ein totes Tier so fest, doppelt und dreifach einzuschnüren, als bestünde die Gefahr, dass es noch mal heraushüpft aus seinem Pappsarg.

Außer, es bestünde tatsächlich die Möglichkeit, dass das Vieh noch mal entfleuchen könnte.

Verstehen Sie, was ich meine?

So jedenfalls dachte ich damals über unseren Fund.

Irgendwie war mir nach unserer Entdeckung die Laune auf weitere Inspektionen bezüglich der Angelegenheit mit dem toten Amerikaner vergangen. Und auch später habe ich mich nie mehr besonders für den Bärensee erwärmen können. Ich kann es Ihnen nicht genau sagen, warum. Ich glaube, es fehlt mir dort einfach der Grad an Wildheit, den ich von einem See erwarte. Ein paar Buchten, große Bäume drumherum, weitläufige Liegewiesen. Freiraum. Es gibt dort auch zu viele Jägerzäune, wegen der vielen Dauercamper mit ihren winzigen Grundstücken. Und in den Bärensee hinaus zu schwimmen, so richtig lange darin zu schwimmen, das habe ich auch als Erwachsener nie mehr so richtig fertiggebracht. Es fehlt mir dort einfach die rechte Lust dazu. An anderen Seen habe ich diesbezüglich keinerlei Hemmungen, wirklich nicht. Wir gehen heutzutage, wenn Sommer ist, entweder ins Freibad. Oder eben an einen weiter entfernten, wesentlich größeren See, den wir in den letzten Jahren für uns entdeckt und richtig lieb gewonnen haben, mit grün schimmerndem, dennoch klarem Wasser. Dort finden Sie mich dann, wenn ich nicht auf der Badedecke weile, weit hinter der Absperrleine, wo nur wenige hinkommen.

Die meisten Leute, die man normalerweise am Badesee trifft, schwimmen nur selten weit hinaus. Die meisten bleiben lieber in der Nähe des Ufers. Achten Sie mal drauf.

Der Maulwurf kommt

Die ersten Tage mit wärmeren Temperaturen machen offensichtlich, dass es dieses Jahr mit den Maulwürfen lebhafter zuzugehen scheint, als in manchem früheren Jahr. So jedenfalls mein Eindruck. Die Tierchen graben sich derzeit durch einige Gärten in der Bruchköbeler Kirlesiedlung und werfen ihre charakteristischen Erdhaufen nach oben.

Eine Rasenfläche kann sich so schon mal in kurzer Zeit in eine Mondlandschaft verwandeln.

Es ist erstaunlich, was diese nach meiner Beobachtung bevorzugt nachtaktiven Wühler so zu leisten vermögen. Normale Tiere bewegen sich bekanntlich, wie wir Menschen, auf dem Erdboden fort. Um von A nach B zu kommen, braucht es da bloß ein paar Schritte.

Maulwürfe dagegen wühlen sich stundenlang durch die Erde, bloß um zum Beispiel die Strecke zwischen einem Blumenbeet und einem Rasenstück zu durchkämmen. Sie arbeiten sich sogar unter einer gepflasterten Einfahrt durch.

Straßenpflaster und den festgestampften Schotter darunter mögen Maulwürfe eher nicht. Diese Stoffe sind sozusagen nicht wühlkompatibel. Also wühlt sich das Tier unterhalb des Pflasterbelages voran, bis es wieder besser durchwühlbaren Boden erreicht. Die Strecke, sagen wir 5 oder 6 Meter, schafft so ein Tier in einer bis zwei Nächten. Also alle Achtung. Maulwürfe sind also eine Lebensform, die sich dem bedingungslosen Wühlen verschrieben hat. Die Wege der Evolution, sie sind einfach unergründlich.

Die Frage ist natürlich dennoch, wie wird man die lieben Tierchen wieder los?

Maulwürfe stehen unter Naturschutz und gelten darüber hinaus als Nützlinge. Sie fressen allerlei Kleingetier wie Engerlinge, Schnecken und Schnakenlarven, und lockern den Boden auf, sorgen für dessen Durchlüftung - Gartenbesitzer werden das aber für eine Beschönigung halten.

Davor, dass Maulwürfe die Wurzeln von Bäumen und Sträuchern abfressen, muss man aber offenbar keine Angst haben. Doch der Hobbygärtner scheint dem Treiben des unterirdischen Frühlingsboten hilflos ausgesetzt. Eigentlich darf man dem Maulwurf nichts antun. Der Einsatz von Gift oder Fallen ist nicht erlaubt. Man darf das Tier im Prinzip noch nicht einmal stören. Besonders geplagte Gärtner haben sich also auf das Vertreiben verlegt. Es gibt dazu im Internet Tipps, die ein bißchen an Voodoo-Beschwörungsrituale erinnern: Knoblauchzehen, Menschenhaare, Fischköpfe in die Hügel stecken, Buttermilch oder Rasierwasser draufgießen, das soll geholfen haben.

Auch das Erzeugen von Tönen soll Wunder wirken - die Leute haben sich dafür ganz unterschiedliche Aufbauten ausgedacht, die allerlei Klingklang-Geräusche erzeugen. Der Phantasie scheinen da keine Grenzen gesetzt. Wer mit solchen Methoden Erfolg hat, zieht sich aber möglicherweise den Unmut des Nachbarn zu.

Denn irgendwo muss er ja am Ende schließlich hin, der Maulwurf.

Dann kam Matthäus

Jürgen B., unumstrittene Torwartlegende der Eintracht Oberissigheim, erzählte mir neulich in einer Bruchköbeler Gaststätte, beim Gucken des Eintracht-Spiels gegen Borussia Mönchengladbach (0:1), von einem eigenen Erlebnis auf dem grünen Rasen.

Es muss so etwa 1982 gewesen sein, als Borussia Mönchengladbach einmal nach Langendiebach kam. Der Anlass war ein Freundschaftsspiel gewesen. Ich glaube, es ging damals um ein Vereinsjubiläum.

"Die machten mächtig Druck, aber eine Halbzeit lang hielten wir gut mit", so mein Gesprächspartner. "Wir ließen bis zur Pause nur zwei Tore zu."

Das war sicherlich enorm, denn Borussia Mönchengladbach gehörte auch schon zu jener Zeit zur Elite im deutschen Fussball. Die wirklich große Zeit der Borussen waren zwar die 70er Jahre gewesen (Heynckes, Netzer, Büchsenwurf), aber auch in den 80ern machte man durchaus noch sportliche Schlagzeilen. Und war sich dabei auch nicht zu schade, in das kleine Langendiebach zu kommen. Mehrere tausend Zuschauer hat das damals angelockt.

"Die haben das Spiel wirklich ernst genommen", so mein Gesprächspartner. "Und wir boten ihnen eine Halbzeit lang Paroli."

Jürgen B. hielt kurz inne. "Aber dann kam Matthäus."

Ich: "Dann kam, wer bitte?"

"Matthäus. Der Lohdar", so mein Gesprächspartner trocken.

"Im Ernst?"

"Ja, wirklich. Der spielte doch damals noch für Gladbach".

Als ob ich das nicht wüsste. Aber der leibhaftige Lothar Matthäus - in Langendiebach? Das hatte ich nicht gewusst.

"Am Ende verloren wir 9:2", so Jürgen B. trocken.

Auf der Leinwand unserer Gaststätte, also im aktuellen wirklichen Leben, erzielte nun die heutige Borussia das 1:0 gegen die Eintracht. Das wollte nun erst einmal kräftig beschimpft werden.

Als sich dann die Stimmung wieder beruhigt hatte, sagte ich zu Jürgen B.: "Es hat also damals in Langendiebach einen Lothar Matthäus gebraucht, um Euch am Ende in die Knie zu zwingen!"

"Meine Rede."

Zuhause stöberte ich dann im Internet nach Daten über Lothar Matthäus. Ich fand heraus, dass er seinen Stammplatz in der Nationalelf in den Jahren 1982 bis 1984 erobert hat. Seine Karriere ist also nach dem Spiel in Langendiebach erst richtig losgegangen.

Und später hat er dann zu Bayern München gewechselt. Alle überragenden Spieler wechseln irgendwann zu Bayern München.

Aber die wirklichen Sprungbretter fürs Leben, die stehen bisweilen an ganz unscheinbaren Plätzen. Zum Beispiel in Langendiebach.

Göttergleich

Im alten Griechenland waren die Götter des Olymp eine illustre Schar. Man wusste sich interessante Geschichten über sie zu erzählen. Mal setzte Liebesgöttin Aphrodite ihrem Angetrauten die Hörner auf. Mal legte des Göttervaters krankhaft eifersüchtige Gemahlin ihrem Göttergatten eine Szene hin, die sich gewaschen hatte.

Heute glauben wir nicht mehr an die griechischen Götter. Wir haben sie ausgewechselt. Unsere heutigen Götter sind auf die Erde herabgestiegen. Sie begegnen uns als Stars aus Film und Musik, als Adlige und als Politiker auf der "Wetten-dass"-Couch. Aus der "Bunten", der "Bild" und dem "Stern" erfahren wir zuverlässig, wer von denen gerade wieder eine Affäre laufen oder sich anderweitig daneben benommen hat.

Also konnte uns natürlich auch der Fehltritt des FDP-Spitzenkandidaten Rainer Brüderle nicht verborgen bleiben.

Brüderle soll, im weinseligen Gespräch zu fortgeschrittener Stunde, gegenüber einer Journalistin, deren Name "Himmelreich" ihm wohl wie eine Verheißung dünkte, eine anzügliche Bemerkung gemacht haben. Das war vor einem Jahr. Und wie bei den olympischen Göttern, so gilt natürlich auch für einen FDP-Kandidaten: Sexismus verjährt nicht.

Also fand sich Brüderle nun im Zentrum einer Sexismus-Debatte wieder. Aus der kommt er nur dann wieder heraus, wenn er sich denn nun endlich zu einer Entschuldigung durchringt. Ganz Politiker, der er ist, wird er dafür aber sicherlich noch den richtigen Moment abwarten.-

Das Wort Sexismus verknüpft man mit Erniedrigung. Wer abhängig ist, gesteht dem Anderen oft nur notgedrungen Worte und Taten zu, die in Wahrheit Übergriffe sind. Es geht hierbei also um die Ausübung von Macht.

Was allerdings Brüderle betrifft, so scheint mir der Charakter des abendlichen Machtverhältnisses zwischen ihm und der Journalistin nicht eindeutig geklärt. Wer, bitteschön, hat in der Dauerbeziehung Politiker-Journalist eigentlich Macht über wen?

Der Politiker weiss: Auf dem Olymp steht man immerzu auf der Bühne. Ständig gucken alle zu. Und er weiss auch: Journalisten haben einen Zettelkasten.

Wohl deswegen lächeln und lachen Politiker immer so angestrengt, wenn sie in die Kamera gucken. Und sagen immerzu so aalglatte Sachen, wenn sie gefragt werden. Nicht jeder von denen hält diese Fassade auch noch abends am Tresen aufrecht.

Ich finde, wenigstens diesen Freiraum sollte man den Politikern lassen. Außer, sie zetteln eine Kneipenschlägerei an und es müssen Polizei und Krankenwagen anrücken. Aber, ehrlich gesagt, das würde ich dem Brüderle denn doch nicht auch noch zutrauen wollen.
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