Rauchfreie Zonen, erhobene Zeigefinger
Von Menschen und Rauchern
Die Raucher tun mir in diesen Tagen leid.
Nein, nicht, weil sie irgendwann alle an Krebs sterben müssen. Deswegen zwar auch. Aber mir tun sie deswegen leid, weil sie zum Zielobjekt aller möglicher selbsternannter Wächter der rauchfreien Zonen geworden sind. Letztere, also die rauchfreien Zonen, breiten sich immer mehr aus im Lande. Wie Schuppenflechte.
Wer raucht, der steht mittlerweile im Abseits.
Wenn sich der europäische Anti-Raucher-Trend bei uns weiter durchsetzt, dann dürfte es bald kein Gasthaus mehr geben, in dem noch ein Raucher anzutreffen ist. Sogar in irischen Pubs, wo Bier, Musik und dicke Luft Bestandteil der Volkskultur sind, werden Raucher nicht mehr gelitten.
Da kann ich mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet das europatreue Deutschland noch allzu lange damit warten wird, noch der letzten Kebab-Gaststätte die entsprechenden Vorschriften zu erlassen.
Man schreibt es den Rauchern ja auch schon auf die Zigarettenpäckchen: „Rauchen kann tödlich sein.“ Offensichtlich hält man Raucher für geistig nicht auf der Höhe. Also werden sie mit pädagogischen Ermahnungen traktiert. Als ob sie es nicht selbst wüssten.
Offensichtlich ist aber auch, dass ähnliche Aussagen auf den Verpackungen anderer bisweilen gefährlicher Genussmittel seltsamerweise nicht anzutreffen sind.
Müsste man denn nicht auch auf Bierflaschen Warnhinweise anbringen, wie zum Beispiel „Der Genuß von Alkohol kann Sie aggressiv machen“, oder „Alkohol greift Ihre Leber an“, oder „Alkoholisierte Autofahrer sind bisweilen lebende Bomben“?
Wie bitte? Sie meinen, das sei doch wohl ein bisschen zu drastisch? Sie finden, man kann es auch übertreiben? Sag ich doch. Ich finde jedenfalls, es wäre fair gegenüber den Rauchern, wenn man ihnen wenigstens das Nachdenken selbst überlassen würde.
Steuern zahlen sie eh’ schon genug. Nich wahr.
JuergenD - 20. Nov, 23:03
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