Mitbestimmung im Restaurant
„Da muss ich erst fragen.“
Die Kellnerin, die mit dieser Aussage unseren Wunsch nach einem kleinen Glas roten Weines zunächst einmal in die Parkposition beförderte, sah ein wenig verlegen drein und begab sich dann hinter den Tresen, um sich eine Genehmigung dafür zu holen, auch Weingläser mit nur halbem Inhalt an uns ausschenken zu dürfen.
In der Karte des Restaurants, in dem wir gerade saßen, sind nur große Gläser aufgeführt, die 0,2 l Inhalt haben. Unsere Frage nach der halben Portion hingegen schien zwar nicht uns, jedoch einer Kellnerin dieses Restaurants so außergewöhnlich, dass sie nicht so einfach stante pede beantwortet werden konnte.
Wir saßen ein bisschen bedröppelt da. So, als hätten wir etwas Ungehöriges verlangt.
Ich wollte ihr noch hinterher rufen, dass wir ja auch ein großes Glas nehmen und es dann eigenhändig auf zwei Gläser verteilen können, wenn unser Wunsch zu viele Umstände macht... aber nach ein paar Minuten kam unsere Kellnerin mit einem Tablett und zwei wunschgemäß halb gefüllten Gläsern zurück. Sie sah erleichtert aus. Irgendwie tat sie mir leid.
Ich meine, eine Mitarbeiterin, die in jeder Minute direkt an der Kundenfront steht und über eine solche, im Grunde doch unkomplizierte Frage eines Gastes nicht selbständig entscheiden darf, die erzählt im Grunde eine ganze Geschichte über den Führungsstil in dem Haus, in dem sie beschäftigt ist.
Dass es kleinen Mitarbeitern oftmals verwehrt ist, bei den großen Entscheidungen mitreden zu dürfen, ist ja nun nichts Neues.
Aber wenn kleine Mitarbeiter noch nicht einmal bei den kleinen Entscheidungen mitreden dürfen, beschleicht mich ein mulmiges Gefühl. Anscheinend traut ihnen ihr Chef nichts zu, vermute ich dann. Anscheinend hat hier der Chef in jeder auch noch so klitzekleinen Angelegenheit das letzte Wort, und er vertraut seinen Mitarbeitern im Grunde nicht.
Andererseits, vielleicht sehe ich die Angelegenheit auch ein wenig zu streng. Aber es ist mir eben unangenehm, wenn ich in einem Restaurant erlebe, dass mein Sonderwunsch bei der Bedienung seelischen Stress auslöst. Vielleicht ist meine Einstellung in der Hinsicht auch schlicht ein bisschen altmodisch.
Die Kellnerin, die mit dieser Aussage unseren Wunsch nach einem kleinen Glas roten Weines zunächst einmal in die Parkposition beförderte, sah ein wenig verlegen drein und begab sich dann hinter den Tresen, um sich eine Genehmigung dafür zu holen, auch Weingläser mit nur halbem Inhalt an uns ausschenken zu dürfen.
In der Karte des Restaurants, in dem wir gerade saßen, sind nur große Gläser aufgeführt, die 0,2 l Inhalt haben. Unsere Frage nach der halben Portion hingegen schien zwar nicht uns, jedoch einer Kellnerin dieses Restaurants so außergewöhnlich, dass sie nicht so einfach stante pede beantwortet werden konnte.
Wir saßen ein bisschen bedröppelt da. So, als hätten wir etwas Ungehöriges verlangt.
Ich wollte ihr noch hinterher rufen, dass wir ja auch ein großes Glas nehmen und es dann eigenhändig auf zwei Gläser verteilen können, wenn unser Wunsch zu viele Umstände macht... aber nach ein paar Minuten kam unsere Kellnerin mit einem Tablett und zwei wunschgemäß halb gefüllten Gläsern zurück. Sie sah erleichtert aus. Irgendwie tat sie mir leid.
Ich meine, eine Mitarbeiterin, die in jeder Minute direkt an der Kundenfront steht und über eine solche, im Grunde doch unkomplizierte Frage eines Gastes nicht selbständig entscheiden darf, die erzählt im Grunde eine ganze Geschichte über den Führungsstil in dem Haus, in dem sie beschäftigt ist.
Dass es kleinen Mitarbeitern oftmals verwehrt ist, bei den großen Entscheidungen mitreden zu dürfen, ist ja nun nichts Neues.
Aber wenn kleine Mitarbeiter noch nicht einmal bei den kleinen Entscheidungen mitreden dürfen, beschleicht mich ein mulmiges Gefühl. Anscheinend traut ihnen ihr Chef nichts zu, vermute ich dann. Anscheinend hat hier der Chef in jeder auch noch so klitzekleinen Angelegenheit das letzte Wort, und er vertraut seinen Mitarbeitern im Grunde nicht.
Andererseits, vielleicht sehe ich die Angelegenheit auch ein wenig zu streng. Aber es ist mir eben unangenehm, wenn ich in einem Restaurant erlebe, dass mein Sonderwunsch bei der Bedienung seelischen Stress auslöst. Vielleicht ist meine Einstellung in der Hinsicht auch schlicht ein bisschen altmodisch.
JuergenD - 23. Apr, 14:05
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