...und bewahre uns unsere Ängste...
Wir leben in einer ängstlichen Republik. Das ist mir gerade wieder einmal klar geworden, als ich vor ein paar Tagen den Warnhinweis auf dem Innenetikett meines Pyjamas zur Kenntnis nehmen musste. Unter dem Größenhinweis „XXL“ (ich trage gern bequem) steht dort zu lesen: „Keep away from fire“, also: „Vom Feuer fernhalten“. Von selbst wäre ich nie und nimmer auf den naheliegenden Gedanken gekommen, dass ein Pyjama vom Feuer, wo er sich bekanntlich entzünden kann, ferngehalten gehört.
Nach meiner Beobachtung haben übertriebene Warnhinweise, die das eigentlich Selbstverständliche zum Thema erheben, in den letzten Jahren überhand genommen. Wer zum Beispiel die Gebrauchsanweisungen irgendwelcher technischer Geräte liest, und dort speziell die sogenannten „Sicherheitshinweise“, der dürfte sich wundern, für wie dumm er gehalten wird. In der Gebrauchsanleitung eines hundsgemeinen Toasters las ich beispielsweise: „Verlegen Sie das Anschlusskabel so, dass es niemanden stört.“ Klar. Wenn man mich mit dieser Ermahnung nicht extra davon abgehalten hätte, dann hätte ich das Kabel doch glatt mitten durchs Wohnzimmer gezogen, damit auch wirklich jedes Familienmitglied darüber stolpern muss und sich die Beine bricht. Da bin ich dann doch dankbar, dass ich vermittels der Sicherheitshinweise in meiner Toaster-Gebrauchsanleitung vor mir selbst geschützt worden bin.
Ich vermute übrigens, dass die allgemeinen Ängste vor den wirklich großen Gefahren, wie zum Beispiel dem Waldsterben, dem Terror, dem Klimawandel, dem Islam, dem Feinstaub oder dem nächsten Wetterumschwung, noch lange nicht das ganze Bild unserer kollektiven Ängste widerspiegeln. Auch im Kleinen, also auch in den Gebrauchsanweisungen unserer Toaster und auf den Etiketten unserer Pyjamas, sind die Widerspiegelungen unserer alltäglichen Ängste und Besorgnisse aufzufinden.
Wir kommen einfach nicht von ihnen los, von unseren Ängsten.
Ich vermute sogar: Wenn es plötzlich „Peng!“ machen würde, und alle unsere Ängste wären im selben Moment, endlich, mit einem Schlag, aus der Welt geschafft, dann würden wir uns wahrscheinlich leer und nackt vorkommen.
Das Leben erschiene uns irgendwie sinnlos, ohne unsere vertrauten Ängste.
Aber Gottseidank ist es noch nicht so weit gekommen. Unsere Ängste sind weiterhin mit uns. Sage also keiner, es gäbe nichts Verlässliches mehr auf dieser Welt.
Nach meiner Beobachtung haben übertriebene Warnhinweise, die das eigentlich Selbstverständliche zum Thema erheben, in den letzten Jahren überhand genommen. Wer zum Beispiel die Gebrauchsanweisungen irgendwelcher technischer Geräte liest, und dort speziell die sogenannten „Sicherheitshinweise“, der dürfte sich wundern, für wie dumm er gehalten wird. In der Gebrauchsanleitung eines hundsgemeinen Toasters las ich beispielsweise: „Verlegen Sie das Anschlusskabel so, dass es niemanden stört.“ Klar. Wenn man mich mit dieser Ermahnung nicht extra davon abgehalten hätte, dann hätte ich das Kabel doch glatt mitten durchs Wohnzimmer gezogen, damit auch wirklich jedes Familienmitglied darüber stolpern muss und sich die Beine bricht. Da bin ich dann doch dankbar, dass ich vermittels der Sicherheitshinweise in meiner Toaster-Gebrauchsanleitung vor mir selbst geschützt worden bin.
Ich vermute übrigens, dass die allgemeinen Ängste vor den wirklich großen Gefahren, wie zum Beispiel dem Waldsterben, dem Terror, dem Klimawandel, dem Islam, dem Feinstaub oder dem nächsten Wetterumschwung, noch lange nicht das ganze Bild unserer kollektiven Ängste widerspiegeln. Auch im Kleinen, also auch in den Gebrauchsanweisungen unserer Toaster und auf den Etiketten unserer Pyjamas, sind die Widerspiegelungen unserer alltäglichen Ängste und Besorgnisse aufzufinden.
Wir kommen einfach nicht von ihnen los, von unseren Ängsten.
Ich vermute sogar: Wenn es plötzlich „Peng!“ machen würde, und alle unsere Ängste wären im selben Moment, endlich, mit einem Schlag, aus der Welt geschafft, dann würden wir uns wahrscheinlich leer und nackt vorkommen.
Das Leben erschiene uns irgendwie sinnlos, ohne unsere vertrauten Ängste.
Aber Gottseidank ist es noch nicht so weit gekommen. Unsere Ängste sind weiterhin mit uns. Sage also keiner, es gäbe nichts Verlässliches mehr auf dieser Welt.
JuergenD - 13. Mai, 15:05
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